Angeln am Haringvliet vom Belly Boat
Angeln am Haringvliet
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Mit dem Belly Boat auf dem Haringvliet
Anfang November machten Philipp und ich uns auf den Weg nach Südholland, um die Gewässer rund um Hollands Diep einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Dazu muss gesagt sein, dass es in dem Gebiet südlich von Rotterdam so viele Angelmöglichkeiten gibt, dass man in mehreren Jahren nicht den gleichen Spot beangeln muss. Leicht überfordert machten wir uns also Gedanken, wo wir mit dem Belly Boat am besten in See stechen. Freundlicherweise bekamen wir einen Tipp in einem lokalen Angelshop und mit der Hilfe von Navionics konnten wir relativ einfach die ein oder andere interessante Stelle ausmachen. Schnell noch auf Maps den Anfahrtsweg rausgesucht und dann ging es ab auf den Haringvliet.
Sprachprobleme und Hindernisse
Da Philipp und ich leider kein Holländisch sprechen und der Google Übersetzer nur etwas mit einem Nachtfahrverbot ausspuckte, fuhren wir verbotenerweise auf den Damm am südlichen Ufer des Haringvliet. Ganz in Ruhe packten wir also unsere Sachen auf dem Damm aus und wollten unser Auto auch gleich dort parken. Irgendwie war uns dann aber doch nicht ganz wohl dabei und ich fuhr den Wagen dann doch 15 Fahrminuten weit entfernt auf einen Parkplatz. Zum Glück, denn kurz nachdem wir auf dem Wasser waren, kam auch schon die örtliche Polizei, die wohl über die rüpelhaften Deutschen informiert worden war. An dieser Stelle also noch einmal der Hinweis: Den Damm darf man mit dem Auto leider nicht befahren.
Zwei Taktiken zum Angeln am Haringvliet
Bei einer Wassertiefe zwischen 5 Metern und 15 Metern gibt es nicht viele Methoden zu Angeln vom Belly Boat. Schleppen ohne Motor ist durchaus möglich, wenn man Profisportler ist, sind wir aber nicht. Daher gab es nur zwei Möglichkeiten, Philipp entschied sich zu Jiggen und ich versuchte es Vertikal. Mit meiner Vertikalrute kam ich bei einer leichten morgentlichen Briese super klar. Meine Taktik war es, mich aus dem flachen Wasser, über alle Kanten hinweg ins tiefe treiben zu lassen und die Kanten abzuklopfen. Philipp hingegen ließ sich etwas raustreiben, um seinen Köder Richtung Ufer zu werfen und so die Kanten zu befischen.
Vertikal läuft es
Nach nur 15 Minuten auf dem Wasser ging ich mit meiner Taktik 1:0 in Führung. Auf der Kante von 12 Meter auf 14 Meter schnappte sich ein kleiner Hecht meinen 10 cm Fox Rage Zander Pro Shad. Umgehend setzte ich den Anhieb und konnte den Fisch nach einem kurzen Drill sicher landen. Zugegeben, der Fisch war schon kein Riese. Für mich zählt aber: Hecht ist Hecht. Klar wollen wir alle einen großen Fisch fangen, allerdings sollten wir uns auch immer über die kleinen Dinge im Leben freuen. Leider haben wir von dem kleinen kein Bild gemacht.
Ich baue meinen Vorsprung aus
An diesem Tag schien es, dass Vertikal die beste Methode zum Angeln am Haringvliet ist, zumindest vom Belly Boat. Für meinen nächsten Fisch habe ich allerdings noch einen zweiten und sehr entscheidenden Vorteil, mein Echolot. Wer am Haringvliet angelt, sollte auf jeden Fall ein Echolot an Board haben, ob am Belly oder am normalen Boot. Philipp fischt quasi nur auf meine Informationen hin und versucht so die Kanten abzuwerfen. Ich hingegen sehe unter mir einen vermeidlichen Barschschwarm und lasse den Köder runter. Biss…. ab… wieder sinkt der Köder Richtung Grund und wird umgehend erneut attakiert. So fange ich meinen zweiten Fisch und lande einen schönen, allerdings wieder eher kleinen, Barsch.
Da sind die Barsche wieder
Nachdem ich den Barsch wieder aus der Gefangenschaft entlassen habe, mache ich mich mit meinem Echolot erneut auf die Suche. An dieser Stelle wäre die Kartenplotter-Funktion und eine passende Gewässerkarte sehr hilfreich gewesen. Denn ohne GPS suche ich doch länger als gedacht. Dann aber sehe ich den Schwarm wieder auf dem Echolot. Erneut lasse ich meinen Köder absinken und bekomme umgehend einen Biss im Mittelwasser. Die Suche hat sich gelohnt. Schnell versuche ich Philipp an die Stelle zu lotsen, doch nach dem obligatorischen Foto finden wir die Barsche nicht mehr.
Angeln am Haringvliet
Der krönende Abschluss
Es folgt eine Bissflaute von ca. 45 Minuten. Die ersten drei Fische haben innerhalb der ersten Stunde gebissen und jetzt scheint nichts mehr zu gehen. Dennoch geben wir nicht auf. Plötzlich bekomme ich wieder einen Biss, doch der Anhieb geht ins leere. Ich ärgere mich noch, weil der Biss einen etwas besseren Fisch versprach und sage noch zu Philipp, der kommt wieder. Da packt der Fisch erneut zu. Es ist der größte Fisch des Tages. Auch wenn es kein Riese ist, bin ich mit der Ausbeute absolut zufrieden. Für ein so großes uns unbekanntes Gewässer hätte es kaum besser laufen können. Auch Philipp bekommt noch einen guten Biss, verliert den Fisch aber im Drill.
Es ist eine Reise wert
Ich gewinne unser kleines Duell mit 4:0 und hätte Philipp wirklich einen Fisch gewünscht. Manchmal ist aber einfach der Wurm drin. Dennoch lohnt sich eine Reise an den Haringvliet und wir können jedem nur einen Test empfehlen. Angeln am Haringvliet, das machen wir wieder. Vielleicht sehen wir uns ja mal auf dem Wasser. In diesem Sinne, Petri Heil und viel Erfolg! Angeln am Haringvliet