[Werbung] “Corona sei Dank” verschlug es Köderschlacht im November 2020 nicht nach Holland. Da der Zander, wie jedes Jahr, im Fokus stehen sollte, benötigten wir ein alternatives erstklassiges Zander-Revier. Die Wahl fiel daher schnell auf die Elbe und den Hamburger Hafen. Schnell eine Unterkunft herausgesucht und los ging es. Angeln im Hamburger Hafen vom Belly Boot also!
Der Hamburger Hafen – ein Angelparadies?
Der Hamburger Hafen ist sicherlich jedem Zander-Angler auch über die Grenzen von Hamburg bekannt. Riesige Wasserflächen in ruhigen Hafenbecken und Bereiche mit viel Strömung laden zu langen Angelausflügen ein. Diese Kombination mögen die Fische und macht den Hafen zu einem absoluten Hot-Spot! Nicht zuletzt ist das Wasser sehr trüb, was unsere stacheligen Freunde lieben.
Diese Merkmale macht das Angeln im Hamburger Hafen vom Ufer und vom Belly Boot aus in vielen Fällen erfolgreich. Gerade das Angeln vom Belly Boot, was im Hamburger Hafen erlaub ist, übte auf uns eine magische Anziehung aus – nicht nur Anziehung, auch eine gesunde Portion Respekt. Der Gedanke zwischen all den großen Pötten mit einem kleinen Belly Boot herumzukurven, hört sich im ersten Moment völlig verrückt an.
Angeln im Hamburger Hafen vom Belly Boot konnten wir uns jedoch nicht entgehen lassen und buchten vorsichtshalber ein Guiding bei einem lokalen Anbieter. Dies würden wir euch auch empfehlen, da man nicht überall gut mit dem Belly Boot ins Wasser kommt und auch nicht alle Bereiche im Hafen dafür geeignet sind.
Unser Equipment für einen erfolgreichen Angeltag
Was ist die Wurzel des Erfolgs? Genau, das richtige Equipment! Robert und ich hatten fürs Angeln im Hamburger Hafen von Belly Boot das umfangreiche Equipment nach Hamburg gekarrt und damit das Auto fast überladen. Ja, Angelruten waren auch dabei.
Die Belly Boote
Wie ihr seht, nutzen Robert und ich das gleiche Belly Boot. Dabei handelt es sich um das Berkley Ripple XCD (*). Für uns der absolute Sieger im Preis-Leistungs-Verhältnis. Außerdem ist es durch die rote Farbe sehr gut sichtbar. Dies kann gerade in starkbefahrenen Gewässern sehr nützlich sein.
Zusätzlich haben Robert und/ oder ich unsere Belly Boote mit folgendem Equipment ausgerüstet:
- Lowrance Elite Ti2 (Philipp) / Humminbird Helix 10 (Robert)
- Scotty Echolot-Halterung
- Scotty Tisch
- Scotty Rutenhalter
- Scotty Echolot Geber-Halterung
- 12bb E-Motor-Halterung
Der Vorteil bei solch hochgerüsteten Belly Booten ist, dass ihr beim zusammenbauen und abbauen ganz schön ins Schwitzen kommt und euch nicht mehr kalt ist.
Der Nachteil bei solch hochgerüsteten Belly Booten ist, dass ihr beim zusammenbauen und abbauen ganz schön ins Schwitzen kommt.
Bei Rückfragen könnt ihr uns natürlich direkt anschreiben oder eure Frage als Kommentar hinterlassen.
Das Angelzeug fürs Zanderangeln
Wir hatten uns bei unserem Angelausflug nach Hamburg auch Ausrüstung zum Zanderangeln beschränkt. Das bedeutet, jeder hatte eine Rute für das Vertikalangeln im Belly Boot dabei und eine weitere Rute fürs Wurfangeln am Ufer. Zusätzlich natürliche noch eine Riehe Reserveruten.
Equipment fürs Vertikalangeln
Rute
Ich fische beim Vertikalangeln vom Belly Boot immer eine Westin W3 in der Ausführung Vertical Jigging mit den folgenden Eigenschaften:
- Rutenlänge: 185 cm
- Wurfgewicht: 21-40 g
- Rollenhalter: Trigger
Die W3 Vertical Jigging (*) hat ein gutes Rückgrat und eine relativ sensible spitze. Daher eignet sie sich wirklich gut zum Zanderangeln und kann auch großen Exemplaren Paroli bieten. Zudem zeichnet sie sich furch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Dies war neben dem guten Aussehen auch einer der Gründe warum ich mich für diese Rute entschieden habe. Deshalb war ich froh, dass sie mich auch am Wasser und im Drill überzeugt hat.
Beim Vertikalangeln fische ich am liebsten Ruten mit einem Trigger-Grif und Baitcast Rolle. Das liegt vor allem daran, dass ich bei dieser Ausführung wesentlich einfacher Schnur freigeben kann, als mit einer Stationärrolle. Dadurch ist es besser und einfacher möglich den Grundkontakt mit dem Köder zu halten. Solltet ihr hin und wieder ein paar Auswürfe machen wollen, könnt ihr das natürlich auch. Da ihr vom Boot aus fischt, liegen die Hot-Spots zwangsläufig nicht so weit entfernt und ihr müsst keine großen Wurfweiten generieren.
Rolle
Als Rolle habe ich aus den beschriebenen Gründen ein Baitcast-Model montiert. In meinem Fall ist dies eine Ausführung der Abu Garcia STX aus dem Jahr 2013. Darauf habe ich eine 0.17 mm geflochtene Daiwa J-Braid gespult. Ihr könnt auch eine dünnere Schnur wählen. Allerdings fische ich diese Rolle auch im Herbst mit großen Gummis. Den Schnurdurchmesser nehmen die Zander beim Vertikalangeln jedoch ohnehin nicht wahr, da ich immer 1 m Fluoro-Carbon als Leader vor den Köder und den Stahl schalte. Außerdem hat das Wasser im Hamburger Hafen kaum eine Sichtweite von 50 cm.
Equipment fürs Wurfangeln
Das Equipment fürs Wurfangeln wir euch Robert im Beitrag über das Angeln an der Elbe vorgestellt. HIER findet ihr dann den passenden Bericht mit allerlei nützlichen Tips.
Angeln im Hamburger Hafen
Wie bereits erwähnt, hatten wir uns für das Angeln im Hamburger Hafen vom Belly Boot einen Guide organisiert. Wir trafen uns also Morgens am von ihm vorgeschlagen Spot und bauten unsere Belly Boote auf, um sie schnellstmöglich ins Wasser zu lassen.
Der erste Fisch beim Angeln im Hamburger Hafen
Im Wasser angekommen manövriere uns der Guide in ein ruhiges Hafenbecken ohne viel Schiffsverkehr. Hier erklärte er uns einige Kniffe. Beispielsweise, dass im Hafenbecken auflaufendes Wasser die beste Angelzeit einläutet. Während im Fluss eher ablaufenden Wasser Erfolg verspricht. Natürlich heißt dies nicht, dass ihr bei umgekehrten Verhältnissen keine Fische fangt. Hauptsache ist nur, dass das Wasser in Bewegung ist!
Es dauerte tatsächlich nicht lange bis der Fisch hing. Zwar kein Riese aber dafür ein hübscher Zander, der sich meinen FOX Zander Pro 10 cm in Pink schmecken ließ.
Wo sind die Hot-Spots?
Wenn auch ihr mal mit dem Belly Boot im Hamburger Hafen unterwegs sein solltet, müsst ihr folgende dinge beachten:
- Ablaufendes Wasser beim Angeln im Hamburger Hafen
- Kanten suchen und selektiv befischen
Um Tipp eins zu beherzigen, solltet ihr euch vor eurem Besuch eine App auf eurem Smart Phone installieren, die euch die Tide zeigt. So seid ihr ständig über den Stand der Tide informiert und wisst, wann ihr euch besonders konzentrieren solltet.
Tipp zwei setzt leider ein Echolot voraus, oder wenigstens ein Smart Phone auf dem ihr navionics web nutzen könnt. Letzteres zeigt euch immerhin ungefähr die Tiefen an und ihr habt eine grobe Orientierung über die Tiefenverhältnise.
Mit einem Echolot seit ihr natürlich wesentlich besser aufgestellt und ihr findet die Kanten sehr schnell. Um diese zu finden, empfehle ich euch, euch im 90° Winkel von Ufer zu entfernen bis eine signifikante Änderung der Tiefe erfolgt. Wird die Tiefe wieder gleichbleibend, habt ihr auch den Fuß der Kante gefunden. Jetzt könnt ihr den unteren Fuss der Kante und den oberen Bereich der Kante selektiv befischen, da sich dort die Zander meistens aufhalten.
Lange Durststrecke mit Happy End
Der Bann war schon nach 15 min gebrochen, was die Ansprüche und Erwartungen in die Höhe schießen ließ. Und wir wir alle wissen, läuft es in den meisten Fällen nicht so weiter, wenn es so klasse begonnen hat. So auch heute!
Wir machten Strecke und versuchten sämtliche Ködergrößen und Farben. Nichts half. Es war wie verhext! Das zeigt wiedermal, dass ein Guiding definitiv kein Garant für außergewöhnliche Fänge ist. Die Fische müssen eben mitspielen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit bekam unser Guide auch einen Biss und konnte einen ähnlich großen Zander zu einem Landgang überreden. Von da an, tat sich aber wieder wenig bis gar nichts. Hier und da konnten wir zaghafte Bisse verbuchen, konnten jedoch keine weiteren Fische ans Band bekommen.
Kurz vor Schluss erbarmte sich dann tatsächlich noch ein halbstarker Hecht, der vom Guide per Kamera auf staatliche 90 cm verzerrt werden konnte.
Alleingang ohne Guide
Am nächsten Tag wollten es Robert und ich alleine ohne Guide mit dem Belly Boot im Hamburger Hafen versuchen. Wir fuhren pünkltich zu auflaufendem Wasser an den gleichen Spot vom Vortag.
Zu unserer Überraschung ging es genau so los wie am Vortag. Keine 15 min gefischt und der erste Zander hing bei mir. Köder war wiedermal ein FOX Zander Pro 10 cm in Pink.
Die folgenden Stunden waren absolut Kurzweilig! Wir fingen beide in regelmäßigen Abständen Zander in Größen von 45 cm bis 65 cm. Köder der Stunde war der Zander Pro in Pink. Der Weg zum Erfolg führe über die beiden Tips von weiter oben in diesem Bericht. Kante suchen und Angeln bei ablaufendem Wasser.
Fazit zum Angeln im Hamburger Hafen
Angeln im Hamburger Hafen vom Belly Boot ist ein muss für jeden Belly Boot Angler. Es hat uns viel Spaß gemacht im Hafen den zahlreich vorkommenden Zander nachzustellen. Mit dem Belly Boot seid ihr sehr flexibel unterwegs und könnt Stellen erreichen, die man als Uferangler nicht erreichen kann.
Der absolute Erfolgsköder war ein 10 cm langer FOX Zander pro Gummifisch in Pink. Diese Farbe lief definitiv am besten.
Wir empfehlen euch jedoch dringend ein Guiding bevor ihr euch alleine ins Wasser traut. Zumindest haben wir uns wesentlich sicherer gefühlt. Sicherheit geht schließlich vor!
Dass wir auf Hamburg wegen Corona ausweichen mussten, war am Ende nicht schlimm. In 2021 wird es jedoch wieder nach Holland gehen – wenn es Corona zulässt. HIER findet ihr einen unserer Berichte vom Angeln in Holland der letzten Jahre.