[Werbung] Das Angeln im Mittelmeer bei Torrivieja (Spanien) war für mich seit Jahren ein rotes Tuch. Genauer gesagt, seit dem ich als 12 jähriger Junge mit meiner frisch gekauften Hochseerute und dem 20 cm Magnum Rapala Wobbler in den Flieger in Richtung Torrivieja stieg. Ich war hoch motiviert und fuhr mehrfach mit meinem Onkel aufs Meer, um einen schönen dicken Bluefish zu fangen, was selbstverständlich nicht klappte – wäre auch zu schön gewesen.
Nun war es 18 Jahre später wieder soweit, dass ich meine Verwandtschaft in Spanien besuchte und dieses Mal musste es mit dem ersten Fisch im Mittelmeer doch klappen!
Ich stapelte die Erwartungen dieses Mal nicht bis zum Mond und so wurde aus der Erwartung einen Bluefish fangen, die, „irgendein“ Fisch zu fangen.Angeln im Mittelmeer bei Torrevieja
Die beste Angelrute für deine Urlaubsreise, findest du hier!
Angelschein in Spanien?
…, ja man braucht einen Angelschein! Die Recherche war nicht einfach aber ich fand eine Seite der Regierung von Katalonien, die einen Angelschein für Katalonien und das gesamte Seegebiet Spaniens ausstellt.
Da die Seite recht einfach aufgebaut ist und sich selbstständig mit Chrome übersetzt, ist es nicht schwer die Lizenz zu beantragen. Anschließend wird die Lizenz per Mail versendet oder kann bequem ausgedruckt werden.Angeln im Mittelmeer bei Torrevieja
Zu beachten ist jedoch, dass in diesem Schein keine Häfen oä. Inbegriffen ist. Für diese Gebiete müssen in der Regel eigene Scheine beantragt werde. Diese bekommt ihr aber meistens im örtlichen Touristikbüro.
Solltet ihr speziell in Torrevieja im Hafen angeln wollen, müsst Ihr die Lizenz dafür entweder 3 Woche vor eurer Reise im Touristikbüro beantragen oder ihr fahrt während eurer Reise in die nahegelegene Stadt Alicante, wo ihr den Schein direkt ohne Vorlauf kaufen könnt.
Angeln an der Felsenküste
Mein erster Angelausflug ging an die Felsenküste, da das flache Wasser am Strand noch sehr kalt war und ich deshalb weniger Fische erwartete. Als Köder hatte ich mir frischen Tintenfisch besorgt, den ich mit einer simplen Grundbleimontage anbieten wollte. Zu meinem Pech herrschten unmögliche Windverhältnisse, sodass ich meinen Versuch ohne Biss und Fang recht schnell abbrach.
Generell würde ich sagen, dass ein Versuch an der Felsenküste immer einen Versuch wert ist, da auch in meinem Fall viele Einheimische vor Ort waren und angelten. Die Stelle konnte also eigentlich nicht so schlecht sein.
Angeln vom Boot im Mittelmeer
Am nächsten Tag ging es mit dem Boot raus. Mein Onkel war dieses mal aufgeregter als ich, da er noch nie einen einzigen Fisch im Mittelmeer gefangen hatte. Angeln im Mittelmeer bei Torrevieja
Meine Montage bestand dieses Mal aus einem selbstgebundenem Paternoster, welches ich mit dem Tintenfisch vom Vortag beköderte.
Wir hatten natürlich keinen Plan wo wir angeln sollten, also fuhren wir in die Nähe der einheimischen Boote. Leider konnten wir nicht erkennen mit welcher Methode die Spanier angelten und ob sie was fingen. Deshalb bot ich mein 1-Arm-Paternoster kurz über Grund an.
Kurze Zeit später zappelte tatsächlich ein Barsch am Haken! Der Anfang war gemacht.
Leider blieb es bei dem einen Minifisch. Ich war trotzdem glücklich endlich mal einen Fisch im Mittelmeer gefangen zu haben.
2. Versuch vom Boot
Am nächsten Tag ging es wieder raus aufs Mittelmeer. Dieses Mal waren leider keine anderen Angelboote auf dem Wasser an denen wir uns richten konnten – also heute auf eigene Faust. Irgendwann hielt mein Onkel mit dem Kommentar an, dass auf dem „Fischfinder“ Fische abgebildet sind und, dass wir es hier doch mal versuchen könnten. Ich sah das ganze etwas nüchterner, da so eine „Fischfinder“ nunmal nicht nur Fische, sondern auch Algen, Quallen, Müll, Zeug, etc im Mittelwasser anzeigen kann.
Wir befanden uns über einer 20-25m hohen Wassersäule und das Echolot zeigte einie kleine Pünktchen im Mittelwasser auf 8-10 m Tiefe an. Ich beköderte menen Haken wieder mit Tintenfisch und schickte die Montage auf Tauschstation. Keine 30 Sekunden später rappelte ein tatsächlich plötzlich an meiner Rute. Ich war überraschter als meine Beobachter an Deck und hole den schwachen Widerstand ein. Der Fisch, der kurzdarauf in meinen Händen zappelte stellte sich später als Gelbstriemenbrasse heraus.
Die folgenden zwei Angelstunden kann man als durchaus kurzweilig beschreiben. Wir fanden schnell heraus wo sich das “Schwärmchen” Fisch befand und ließen uns immer wieder darüber driften. Die Bisse kamen meist promt, wenn das Echolot wieder vereinzelte Punkte im Mittelwasser anzeigte. Die Gelbstriemenbrasse war jedoch nicht der Einzige Fisch, der mit dieser Methode zu fangen war. Mindestens genau so oft hing eine Pferdemakrele (Jurel) am Haken.
Gegen Mittag ließen die Bissen dann spürbar nach und wir fuhren in den Hafen zurück.
Fazit
Alles in Allem bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden, da das Angeln in diesem Urlaub nicht die Priorität war. Ingesamt war ich maximal 5h am und auf dem Wasser. Das heißt wem ein Boot zu Verfügung steht, sollte definitiv zu seinem Fisch kommen. Von der Küste ist es evtl. etwas schwieriger, da eine lange Rute von Vorteil ist, um etwas weiter werfen zu können. Zumindest vertrauen die Einheimischen auf ca. 4 m lange Teleskopruten. Angeln im Mittelmeer bei Torrevieja
Als Köder diente mir immer der Tintenfisch, da er sich als sehr fängig herausstellte und durch seine zähe Konsistenz nahezu nie vom Haken abfällt.
Während des nächsten Trips möchte ich versuchen endlich eine der schmackhaften Doraden zu fangen, die wohl auch bei den Spaniern hoch im Kurs stehen. Angeln im Mittelmeer bei Torrevieja