Big Game im Indischen Ozean
Ein großer Traum
Es ist Donnerstag, der 23. November 2017 in zwei Tagen ist mein Geburtstag und meine Frau erfüllt mir etwas verfrüht einen riesigen Wunsch: Big Game Fischen im Indischen Ozean.
Hintergrundwissen
Seit ich ein kleiner Junge bin, wünsche ich mir einen speziellen Fisch zu fangen. Ich habe irgendwo mal ein Bild von einem MahiMahi (auch Dolphin oder Dorado genannt) gesehen und irgendwie hat es mir dieser Fisch angetan. Zum ersten Mal versuchte ich den Fisch im Mittelmeer vor Mallorca zu fangen, ohne Erfolg. Anschließend im Ionischen Meer und in der Adria vor Kroatien vom Segelschiff, ohne Erfolg. 2015 flog ich nach Bali und fuhr dort mit einem Fischer raus, der bereits einige dieser schönen Fische gefangen hatte, Ihr ahnt es… auch hier blieb der Erfolg aus. Dieses Mal musste der Fisch an Board kommen!
6:30 Uhr – es geht los
Übers Internet verabredete ich mich mit den beiden Jungs von AGT Fishing für eine halbtägige Ausfahrt. Auch mein neu gewonnener Freund Heiko war mit am Start. Empfohlen wurde mir AGT von Daniel, der die Seite Seychelles-Fishing.com betreibt. Super pünktlich trafen die beiden Brüder mit ihrem Schiff im Jetty von La Gigue ein und los ging die wilde Fahrt. Der Seegang war etwas heftiger als die Tage zuvor. Zum Glück stellten sich alle an Board aber als äußerst seetüchtig heraus.
Köder über Board – Big Game
Nach ca. 30-minütiger Abfahrt, kamen die ersten Köder ins Wasser. Der erste Spot brachte keine Fische und so fuhren wir das nächste Plateau an. Greg und Andre waren sehr zuversichtlich, dass an ihrem nächsten Spot was geht. Die beiden wurden in Südafrika geboren und haben das Business von ihrem Vater übernommen, der es zuvor von seinem Vater übernommen hatte. Drei Generationen Angeln hatte zu einer massiven Kollektion von Hotspots geführt, die alle samt im Kartenplotter gespeichert sind. Es gab also genug gute Angelplätze.
Die ersten Big Game Fische
Der zweite Spot stellte sich als gute Wahl heraus. Wir überfuhren das Plateau und genau an der Kante kam der erste Biss. Die Bremse surrte los und ich war super gespannt, was sich den grünlichen Wobbler geschnappt hatte. Nach kurzem Kampf landete ein schöner Bonito auf dem Deck. Ein super schöner Fisch. Ich habe in Amerika vom Pear in Santa Barbara bereits einige Bonitos gefangen, allerdings waren diese wesentlich kleiner.
Wir fuhren weiter und nach kurzer Zeit kam der nächste Biss. Diesmal war Heiko mit dem Drillen dran und auch er konnte einen schönen Bonito landen.
What would you like to catch?
Wir hatten mächtig Spaß auf dem Boot und ich war wirklich froh, dass ich etwas gefangen hatte. In der Vergangenheit hatte ich bei solchen Ausfahrten immer etwas Pech. Ich unterhielt mich mit Andre und Greg und sie fragten mich, “what would you like to catch?”. Was ich fangen will? Das ist doch keine Frage! Einen MahiMahi natürlich! Die beiden guckten mich etwas verwirrt an, denn sie hatten eher mit einem Sailfish oder einem Marlin gerechnet. Die Antwort war nur: “Du willst einen MahiMahi fangen”? “Ja”! Greg wechselte den Kurs und meinte nur “ok, no Problem”.
Fange ich endlich meinen MahiMahi?
Wir fuhren an eine Stelle, an der eine Boje im Wasser schwamm. Im 56 Meter tiefen Wasser mitten auf dem Meer! Andre erklärte mir, dass sich unter der Boje und an der Kette viele Futterfische ansammeln und die Boje nur für Angler ausgelegt wurde. Wir passierten die Boje und sofort kreischte eine der Rollen der vier ausgelegten Ruten los. Ich schnappte mir die Angel und hatte einen deutlich größeren Widerstand als noch bei meinem Bonito. Das ist ein dickes Teil, dachte ich und kurbelte und kurbelte. Es stellte sich allerdings heraus, dass ich einen kleinen Gelbflossenthun an der Schwanzflosse gehakt hatte. Zu allem Überfluss ging der Fisch bei der Landung dann auch noch verloren. Mist! Schon kreischte die nächste Rolle los. Andre, der am Ruder stand, sagt sofort “Dorado”! Heiko war an der Reihe, der nach einem kurzen Kampf einen schönen MahiMahi an Board zog. Petri Heil!
Ein Big Game Traum wird wahr!
Keine 5 Minuten nachdem Heiko seinen MahiMahi gefangen hatte, sah ich wie sich ein weiterer MahiMahi einen unserer Oberflächenköder hinter einem Teaser schnappte. Die Rolle kreischte los, Greg legte den Bügel um und setzte einen ordentlichen Anhieb. Dann gab er mir die Angelrute. Sollte ich nun endlich nach so langer Zeit meinen ersten MahiMahi fangen? Ich kurbelte und kurbelte. Ich war so aufgeregt, dass Greg meinte, ich solle mir etwas mehr Zeit lassen, sonst reißt der Fisch ab. Das ist mir als erfahrenem Angler natürlich klar, aber in diesem Moment konnte ich nicht mehr 100% klar denken.
Dann war es soweit. Ein wunderschöner MahiMahi landete auf dem Boot. Endlich! Ich habe einen MahiMahi! Ich kann nicht sagen, wie viel Zeit ich schon aufgewendet habe, um diesen Fisch zu fangen. Addiert müssen es auf jeden Fall mehrere Wochen sein.
Es geht weiter
Ich war einfach nur happy und froh, dass ich endlich meine Zielfisch gefangen hatte, da ging es schon weiter. Auf einen Schlag waren gleichzeitig drei von den vier ausgelegten Ruten krumm. Etwas Chaos brach aus, denn um die Fische vernünftig landen zu können , musste erst einmal die vierte Rute aus dem Wasser. Andre kümmerte sich um die Rute, an der kein Fisch hing. Greg, Heiko und ich schnappten uns jeweils eine der krummen Ruten mit kreischender Rolle. Ich hatte etwas Glück, denn durch Zufall hatte ich mir die Rute mit dem anscheinend dicksten Fisch geschnappt. Greg und Heiko zogen jeweils einen Bonito aus dem Wasser, während ich noch kämpfte.
Auch das noch
Mein Arm tat mir schon leicht weh, als ich endlich sah was ich da an der Angel hatte. Es war ein Wahoo. Was für ein cooler Fisch. Ich hatte gar nicht darüber nachgedacht, dass es vor den Seychellen auch Wahoos gibt. Es ist einfach unglaublich, wie viele Fischarten sich im Indischen Ozean vor diesen Inseln so tümmeln.
Im zweiten Teil über meinen Big Game Ausflug werden Heiko und ich noch die ein oder andere Überraschung erleben. Eins ist aber sicher, wir werden noch einige Fische fangen. Darunter wird auch der bisher größte und schwerste Fisch meines Lebens sein. Ihr könnt euch schon jetzt darauf freuen. Außerm gibt es hier noch mehr zu meiner Reise auf die Seychellen. Praslin und La Digue sind wunderschöne Reiseziele.
Susa
01/01/2018 @ 22:01
Zunächst möchte ich mich für die sehr nette Weihnachtsgrüße und Wünsche zum Neuen Jahr bedanken.
Ich wünsche dir ein wunderschönes Angeljahr!
Dein letzter Bericht hat mich mal wieder begeistert. So ein Mahi Mahi ist ja echt etwas ganz besonderes. Ich lese deine Berichte mit viel Interesse und bin begeistert von deinen Erlebnissen.
Susa