Langeland Dorsche – Leoparden aus der Tiefe
Wir fahren nach Langeland
Die Meerforellen auf Fünen waren aufgrund des Sturmes Ende Oktober 2017 etwas zickig und wollten nicht so richtig. Grund genug für uns einen Tag ein Boot zu mieten und vor Langeland auf Dorsche zu angeln. Kurzerhand mieteten wir ein Boot bei ibi Angelbootverleih und los ging die wilde Fahrt.
Ein kurzer Schock am Morgen
Um kurz nach 8:00 Uhr fuhren wir mit unserem Mietboot aus dem Hafen. Dann der Schock… das Echolot geht nicht.
Da wir es auch nicht zum Laufen brachten, mussten wir nochmal in den Hafen. Die Reparatur dauerte ca. 15 lange Minuten, dann konnte es endlich losgehen. Der 40 PS Moto brachte uns bei leichtem Wellengang schnell an die erste Angelstelle. Da wir das Gebiet nicht kannten, starteten wir bei 15 Meter Wassertiefe und ließen uns bis auf über 23 Meter tiefes Wasser treiben.
Die Dorsche beißen!
Da die Drift aufgrund der Strömung und des schwachen Windes nicht so stark war, entschied ich mich für einen 50g schweren Jigkopf mit einem 12,5 cm Möhrchen. Die 50g ließen sich in der Andrift gut fischen und man konnte den Köder in der Abdrift noch zwei bis drei Mal gezielt auf dem Boden setzen. Erster Wurf – Biss! Nice… Anhieb sitzt… wohl nicht richtig. Denn nach kurzem Kampf kann der Dorsch mir doch noch entwischen. Schade aber es muss weitergehen.
Der erste Fisch
Nur ein paar Würfe später und nach etlichen Zupfern dann der nächste Fisch. Wie die Zupfer schon vermuten ließen, stehen wir über einem Schwarm von kleineren Fischen. Ich drille einen ca. 40 cm langen sehr schönen Dorsch an die Wasseroberfläche. Da mein Kumpel Philipp und ich mal unser eigenes Dorsch-Mindestmaß von 50 cm eingeführt haben, darf der Fisch wieder schwimmen und zu einem fetten Dickdorsch werden.
Viele kleine Fische und ein Kracher
Es ist inzwischen Mittag und ich habe bereits um die 20 Dorsche gefangen von denen nur einer über 50cm hatte, da rappelt es in der Rute. Ein ordentlicher Fisch hat meinen Köder kurz nach dem Abheben vom Boden volley genommen und gibt sich alle Mühe nicht an die Oberfläche der Ostsee gedrillt zu werden. Ich gewinne den Kampf und ein schöner Dorsch von 61 cm landet auf dem Bootsdeck. Was für ein fettes Kerlchen. Einen so fetten 61ger habe ich noch nie gesehen!
Ein Platzwechsel bringt weitere Erfolge
Nachdem wir die Stelle ohne Erfolg noch zwei Mal abgefahren waren, wechseln wir auf die andere Seite der Fahrrinne. Ich finde mit dem Echolot ein Plateau mit 18 Meter Wassertiefe, welches in zwei Stufen auf 32 Meter abfällt. Das sieht gut aus. Die Köder sausen gen Grund und Markus bekommt prompt einen guten Biss. Leider hängt der Fisch nicht. In der nächsten Drift ist die Rute von Reiner auf einmal ziemlich krumm. Mit viel Mühe befördert er einen schönen 68ger Dorsch an die Wasseroberfläche. Der hat aber spitz gebissen – so greife ich schnell zum Kescher. Der Fisch ist gerade im Netz als der Haken aufschlitzt. Die Landung hätte keine fünf Sekunden länger dauern dürfen.
Ohhh neiiiin… Mist
Das Pech ist dann auf meiner Seite. Ich hebe meinen Köder gerade vom Boden ab, da kracht es in meiner Rute. Die selbstgebaute CTS EST krümmt sich beim Anschlag bis ins Handteil, die Spitze bewegt sich allerdings keinen Zentimeter von der Stelle. Was aussieht wie ein Hänger muss ein richtig großer Fisch sein. Ich versuche den Fisch vom Boden weg zu bekommen, doch die Gegenwehr ist so stark, dass jeder gewonnener Meter mit zwei Meter Schnurverlust bestraft wird. Was ein Fisch, denke ich noch und falle beinahe rückwärts von Bord. Neiiiiiiiin… der Fisch ist weg. Resignierend und niedergeschlagen kurble ich meinen Köder an die Wasseroberfläche. So ein Pech. Das war der Fisch des Tages. Ein fetter Langeland Dorsch.
Doch ein Dicker kommt noch!
Wieder mal ist Reiner der Glückliche. Bei Reiner bekommt man den Drill immer nur durch Zufall mit. Ich bin eher der Typ, der bei jedem passenden Anhieb: „Ja, hab einen“ sagt, so sagt Reiner einfach nichts. An seiner Anstrengung konnte man aber direkt erkennen, dass es sich um einen großen Fisch handelt. So war es dann auch. Nach einem schönen Drill legt Reiner den größten Fisch des Tages mit 78 cm auf die Schuppen. Was für ein schöner Fisch! Petri Heil!
Fahrt nach Langeland!
Solltet Ihr mal die Lust verspüren schöne kampfstarke Dorsche zu fangen, Fahrt nach Langeland. Hier hat man immer die Chance einen richtig großen Fisch zu fangen. Dorsche von acht bis zehn Kilo sind hier keine Seltenheit. Ich habe an diesem Tag ca. 40 Fische gefangen und jeder einzelne hat richtig Spaß gemacht. Zudem hat uns der Bootsverleih von sich aus noch einen großzügigen Nachlass gewährt, da wir aufgrund des defekten Echolots etwas Zeit verloren hatten. Ein super Tag mit tollen Fischen.
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