Wie werde ich Teamangler?
Die Frage: „Wie werde ich Teamangler“ lese ich immer wieder. In diesem Beitrag versuche ich dir diese Frage zu beantworten. Zudem werde ich die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Arten von Teamanglern klären. Was ist ein „Supporter“, was ein „Pro Staff“ und welche Vor- und Nachteile hat es ein Teamangler zu sein? Zuletzt sollten wir uns der Frage stellen, macht es wirklich Sinn Teamangler zu weden und wenn ja, für wen?
Was ist für mich ein Teamangler?
Das ist die zentrale Frage, der wir uns stellen müssen, um sicher zu stellen, dass wir über das gleiche Thema sprechen. Für mich gibt es einige wichtige Punkte, die einen Teamangler auszeichnen:
- Wird vom Auftraggeber (Hersteller / Shop) als Teamangler geführt
- Zugriff auf das Vollsortiment / Produktneuheiten
- Mitspracherecht bei Produktentwicklung (soweit möglich)
- Mitspracherecht beim Support Team
- weitestgehend freie Gestaltung seiner Marketing-Kampagnen
- Mitgestaltung der Solcial Media Kanäle (je nach Größe des Unternehmens)
Diese sechs Punkte sind für mich entscheidend, bei der Einordnung zum Teamangler. Alle diese Punkte wurden bei meiner Zusammenarbeit mit Paladin erfüllt. Ich hatte die Möglichkeit ins Lager bei Paladin zu gehen und mir die Produkte auszusuchen, die ich für meine nächsten Videos und Blog-Beiträge benötige. Es gab die Möglichkeit neue Beiträge für Facebook zu gestalten und einen YouTube Kanal zu eröffnen. Ein weiterer sehr wichtiger Punkt für mich ist, dass ein Teamangler seine Stellung nicht raushängen lässt. Ein Teamangler ist wie ein ProStaff Mitglied Repräsentant seines Auftraggebers. Daher sind Teamangler normalerweise hilfsbereit, nehmen sich Zeit für Fragen von anderen Anglern, unterstützen bei allgemeinnützlichen Events und Messeauftritten. Das macht für mich einen Teamangler aus.
ProStaff – was ist das?
Der ProStaff steht für mich noch über dem Teamangler. Pro – steht für Professional und wenn man Profi ist, dann wird man für seine Leistung und Dienste auch bezahlt. Diese monetäre Leistung kann in unterschiedlichen Formen erfolgen. Drei Angler, die für mich den Inbegriff des ProStaff Anglers verkörpern, sind: Enrico Di Ventura, Matze Koch und Dietmar Isaiasch. Diese drei werden für ihr Engagement bezahlt und haben teilweise eigenen Produktserien bei ihren Hausmarken. Hier haben wir es mit Profis zu tun, die teilweise hauptberuflich Angeln. Zudem unterstützen die ProStaff Mitglieder oft an Messeständen und nehmen an Events in Angelgeschäften teil. Das ist für mich ein ProStaff.
Supporter – der Instagram Angler
Die Gruppe der Supporter ist die wohl größte Gruppe der von Herstellern unterstützen Angler. Sobald man bei Instagram über 1000 Follower aufweisen kann, gibt es die Möglichkeit bei einigen Herstellern oder Angelshops, Supporter zu werden. Oft gehen Supporter auf einen Hersteller zu oder werden manchmal auch vom Hersteller angeschrieben. Der Supporter erhält dann ein paar Produkte und stellt diese auf seinem Kanal vor. Was den Supporter massiv vom Teamangler unterscheidet, er hat wenig Einfluss darauf, welche Produkte er erhält und er hat keinen Einfluss auf das Unternehmen in welchem Sinn auch immer. Supporter sind für ein Unternehmen der günsitgeste Weg eine zielgerichtete Werbung zu schalten.
Teamangler aber doch kein Teamangler
In den letzen Jahren kommt es immer mehr in Mode ein eigenes Angelteam zu gründen. Diese Teams treten oft mit einem Trikot oder Teamkleidung auf. In ihrem Team sind diese Angler dann Teamangler. Es ist der gleiche Begriff, der allerdings zwei komplett unterschiedliche Dinge beschreibt. Viele dieser Teams sind Supporter bei verschiedenen Herstellern, in den wenigestn Fällen aber wirklich Teamangler bei Herstellern oder Shops.
Wie werde ich Teamangler?
Auf jeden Fall nicht indem ich ein Angelteam gründe. Teamangler wird man vor allem mit Fleiß und etwas Glück. Ein Unternehmen sucht sich Teamangler meiner Meinung nach aus drei unterschiedlichen Gründen aus. Welche Gründe genau das sind, dazu kommen wir jetzt!
Der Experte
Das ist zum einen Expertise. Ein Angler, der ein sehr großes Produktwissen hat und sich mit Verfahren der Herstellung von Angelgeräten auskennt, ist für Hersteller vor allem für die Produktentwicklung interessant. Wer von euch weiß, welches Carbongeflecht für seine Angelrute genutzt wurde? Diese Frage werden die wenigsten beantworten können. Wenn man aber weiß, wie sich welches Geflecht auf die Aktion einer Angelrute auswirkt, dann kann man einem Hersteller genau sagen, wie er eine Angelrute veränder muss. Man benötigt wirkliches Expertenwissen um für diese Auswal interessant zu sein.
Der Ausnahme-Angler
Der zweite Punkt sind anglerische Fähigkeiten. Jemand, der immer nur kleine Fische oder wenige Fische fängt und nicht weiß wieso, der wird es schwer haben in diesem Punkt für einen Hersteller interessant zu sein. Hersteller benötigen Bilder mit großen und außergewöhnlichen Fischen, um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Zudem werden Angler gesucht, die sich bei Turnieren durchsetzen und so Aufsehen erregen. Die Gruppe dieser Angler ist ziemlich klein und bei Herstellern extrem begehrt.
Der Influencer
Ein weiterer Punkt ist mediale Reichweite. Reichweite im Internet ist der wohl wichtigste Punkt für den Vertrieb in der heutigen Zeit. Einer der bestbezahlten Berufe ist nicht umsonst der SEO-Manager. Wer viele Menschen erreicht, erreicht auch viele potentielle Kunden. Da reicht es meistens nicht aus, wenn man 1000 Follower bei Instagram hat. Kannst du 50.000 Personen im Monat mit deinen Inhalten zum Thema Angeln erreichen? Dann bist du ein Kandidat! Diese Zahl erreicht man nicht mal eben so. Alle drei Punkte erreicht man nur mit Engagement, Durchhaltevermögen und Fleiß!
So wirst du Teamangler!
Du kannst einen oder mehrere dieser Punkte erfüllen? Dann bist du entweder schon Teamangler oder kannst es mit Sicherheit werden. Wie aber entsteht der Kontakt zwischen einem Auftraggeber und dem Angler?
Hierfüt gibt es genau zwei Möglichkeiten. Der Angler geht auf ein Unternehmen zu oder das Unternehmen auf den Angler. Beide Wege sind absolut üblich und keiner von beiden ist besser oder schlechter. Das ist zumindest meine Meinung. Wenn hinterher beide Parteien glücklich sind, kann etwas besseres nicht passieren.
Bei meiner Zusammenarbeit mit Paladin war es so, dass ich auf das Unternehmen zugegangen bin. Ich habe einen Projektplan ausgearbeitet, welchen ich an den Geschäftsführer geschickt habe. Bei SPRO war es andersherum. Ein Mittarbeiter von SPRO ist auf mich aufmerksam geworden und hat gefragt ob ich mir eine Zusammenarbeit vorstellen kann.
Bei deiner Bewerbung wie bei jeder anderen Bewerbung auch, sollte man aus der Masse hervorstechen. Was genau braucht das Unternehmen, warum bist du der oder die Richtige, welche Erfahrungen hast du, wie ist deine Community aufgebaut? Das sind die Fragen, die du in deiner Mail oder deinem Brief direkt beantworten solltest. Schaffe belastbare Fakten, die dich von anderen Bewerbern abheben. Zudem kannst du Ziele definieren, welche du in den ersten drei Monaten erreichen möchtest.
Bei jedem Hersteller bewerben sich monatlich min. 100 Personen als Teamangler! 99 von diesen Anschreiben sehen alle gleich aus.
„Ich wollte mal fragen, ob ihr noch einen Teamangler sucht. Ich gehe sehr oft Angeln und möchte Teamangler werden.“
So wird das nichts!
Wie werde ich Teamangler? – Hier ist die Antwort!
- heb dich von der Masse ab
- sei glaubhaft und respektvoll
- bau dir eine treue Community auf
- fang regelmäßig besondere Fische
- baue Produktwissen auf
- werde Experte
- sei Vorbild
- erhöhe deine Reichweite
- sei fleißig
Ist es erstrebenswert Teamangler zu werden?
Diese Frage lässt sich nicht mit ja oder nein beantworten. Teamangler bedeutet viel Arbeit, große Verantwortung und meistens geringe Entlohnung. Meistens lohnt es sich rein finanziell definitv nicht. Wenn man von einem Stundenlohn von 10€ ausgeht, kann man sich seine Angelsachen meistens besser kaufen als Teamangler zu sein. Der große Vorteil ist aber, als Teamangler lernt man viele Menschen kennen. Man baut sich ein großes Netzwerk auf und hat die Möglichkeit davon auch in Zukunft zu profitieren. Am Wasser steht man oft unter Beobachtung und jeder kleine Fehler kann zur Beendigung einer Partnerschaft führen. Aus dem Hobby wird oft eine berufsähnliche Tätigkeit und das kann einem an dem ein oder anderen Tag auch mal den Spaß an seinem Hobby verderben. Man sollte sich also gut überlegen, mit welchem Unternehmen man zusammenarbeiten möchte und zu welchen Konditionen. Hier solltest du auf jeden Fall für Klarheit sorgen, bevor du die Partnerschaft eingehst. Kläre vorher wieviel Zeit du in die Partnerschafft investieren sollst oder möchtest. Finde die Ziele des Unternehmens heraus und welche Hoffnungen der Partner mit deiner Zusammenarbeit verknüpft. Räume dir Freiheiten ein und handel die Konditionen aus. Auch wenn du all diese Punkte beachtest, kann eine Zusammenarbeit schief gehen, kann aber auch gut funktionieren.
Für mich persönlich kommt eine Position als Teamangler im Moment nicht in Frage. Eine lockere Zusammenarbeit auf Vertrauensbasis, so wie ich sie mit Angel Area, S-Works und dem Fischers Park pflege ist da viel interessanter. Es ist ein Geben und ein Nehmen und wenn was nicht passt, spricht man sich über die Themen aus. Das habe ich als Teamangler leider nie erleben dürfen.