Zielfisch Zander – Angelausrüstung für Einsteiger
[Werbung] In unserer Reihe „Angelausrüstung für Einsteiger“ möchten wir uns heute dem Zanderangeln widmen. Im Zuge dessen werde ich euch in diesem Blogartikel eine Zanderausrüstung vorstellen – eine für den kleinen und eine für den größeren Geldbeutel – die euch am Gewässer nicht im Stich lassen wird.
Die Zanderrute – Qual der Wahl 1
Ich möchte bei der Vorstellung der Zanderausrüstung mit der Zanderrute beginnen, da diese im Zentrum bei der Zanderangelei steht. Vor allem bei der Gummifischangelei, also beim abklopfen des Gewässergrunds, bestehen besondere Anforderungen an die Rute. Deshalb müsst ihr euch zu Beginn die Frage stellen, ob ihr mit dem Gummifisch oder dem Wobbler auf Zander angeln möchtet. Meiner Meinung nach sind die Anforderungen an eine Gummifischrute für das Angeln auf Zander höher als die an eine Wobblerrute. Möchtet ihr mit dem Wobbler auf Zander in der Dämmerung angeln, könnt ihr das ruhig mit einer normalen Spinnrute machen, da ihr hier nicht darauf angewiesen seid die Bodenstrukturen des Gewässers zu erfühlen. Da der Markt mittlerweile regelrecht von „Zanderruten“ überflutet wird, möchte ich euch zwei Optionen vorstellen.
Die Merkmale eine guten Zanderrute sind demnach die Folgende:
- feine Spitze, um Grund zu fühlen
- gutes Rückgrat, damit euer Anhieb sitzt
- 2,70 m Rutenlänge (Dies ist Geschmacksache, jedoch würde ich vom Ufer nicht unter 2,40 m gehen)
- Wurfgewicht bis 50 g
Option 1: Paladin Castalia Force Medium/ Heavy Serie
Wenn ihr nur sporadisch ans Wasser gehen wollt, um den Stachelrittern nachzustellen empfehle ich euch für eure Zanderausrüstung eine Rute für etwas kleineres Geld. Für diese Voraussetzungen gibt es mittlerweile auch schon einige Ruten, die ein gutes Preis-Leitungsverhältnis bieten und auch Spaß am Wasser machen. Für diesen Fall empfehle ich euch die Paladin Castalia Force Rutenserie, welche zwei Modell für euch bereithält.
- Paladin Castalia Force Medium
- Rutenlänge 2,44 m
- Wurfgewicht 15 – 44 g
- Gewicht 200 g
- Preis ca. 70 €
- Paladin Castalia Force Medium Heavy
- Rutenlänge 2,74 m
- Wurfgewicht 30 – 80 g
- Gewicht 275 g
- Preis ca. 75 €
Paladin Castalia Force Medium (1)
Rutenvorschlag 1 ist recht leicht und für normale Bedienungen am Fluss oder See gedacht. Ich komme mit einer ähnlichen Ruhe beim Zanderangeln am Rhein sehr gut klar. Sie ist durch ihre Skelettbauweise sehr leicht und gewährleistet ermüdungsfreies Angeln auch an langen Angeltagen. Ein schöner Vorteil dieser Rute ist, dass das Rückgrat nicht bretthart ist. Bitte nicht falsch verstehen – ein hartes Rückgrat ist sehr wichtig bei einer weichen Rutenspitze, da ihr in der Lage sein müsst den Haken in das harte Maul des Zander zu treiben. Jedoch wird der Drill durch ein etwas weichere Rückgrat etwas intensiver, da ihr den Fisch besser spürt. Glücklicherweise ist das Rückgrat jedoch ausreichend stark, dass ihr den Haken beim Anhieb gut im Zandermaul untergebracht bekommt. Abgerundet wird diese Rute durch eine sensible Spitze, die euch zuverlässig den Gewässergrund und die charakteristischen Zanderbisse anzeigt.
Paladin Castalia Force Medium Heavy (2)
Rutenvariante 2 ist für jeden, der es etwas härter mag. Sollte euer Gewässer etwas härtere Bedingungen aufweisen, dass heißt sehr starke Strömung, große Tiefe, etc. könnt ihr auch zu dieser Rute greifen. Ich fische meine Gummifische meistens mit 14 g bis 25 g Köpfen, welche ihr locker an der Medium Rute führen könnt. Solltet ihr mit diesen Gewichten nicht auskommen, könnt ihr zu dieser stärkeren Rute greifen. Die weiteren Eigenschaften dieser Rute sind ähnlich zu der weiteren Variante, nur etwas kräftiger. Außerdem ist diese Rute 2,74 m lang und damit gerade für lange Steinpackungen besser geeignet. 2,44 m reicht aber auch gut aus. Diese Rute kann für eure Zanderausrüstung also auch eine Bereicherung sein.
Option 2: Abu Garcia Rocksweeper Nano
…, ja ich weiß diese Rute ist in den Läden leichter nicht mehr Verfügbar – nur noch das neue Modell. Wer die Rocke kennt, weiß, dass sie mittlerweile einen Kultstatus erlangt hat. Ich fische die zweite Edition dieser Rute nun in der dritten Saison und ich bin nach wie vor begeistert von ihr. Meiner Meinung nach bringt die Rocksweeper alles mit was eine perfekte Zanderrute braucht.
Ich fische die Variante 902MH mit 2,70 m Länge und einem Wurfgewicht von bis 55 g. Diese Kombination erlaubt es euch alle gängigen Zanderköder – das heißt Gummifische bis 15 cm mit einem Jigkopf bis 25 g – zu werfen. Das besondere an dieser Rute ist, dass sie ein besonders hartes Rückgrat besitzt welches in einer dafür besonders feinen Spitze endet. Diese Rute ist also extrem kopflastig. Böse Zungen behaupten, dass hier wegen dem gefühlt verbauten 200 g Blank jeglicher Drillspaß verloren geht, wobei ich hier anderer Meinung bin. Durch dieses harte Rückgrat bringt ihr jeden Anhieb durch und könnt wiederum hohen Druck auf den Fisch aufbauen. Dies wird euch bei dem ein oder anderen Wels, der euch an den Haken geht zu Gute kommen.
Wie bereits erwähnt könnt ihr diese Rute nicht mehr im Angelshop eures Vertrauens erstehen. Ihr findet sie jedoch immer wieder bei Ebay Kleinanzeigen, wo sie gebraucht angeboten wird. Durch den hohen Kultstatus wird sie auch gebraucht noch für den Originalpreis angeboten – ca. 270 €. Für mich ist die Rocke ein abolsutes Muss in jeder Zanderausrüstung!
Die Zanderrolle – Qual der Wahl 2
Bei einer Rolle fürs Zanderangeln solltet ihr vor allem auf die Bremse achten, Ich wähle dabei am liebsten Spinnrollen mit einer Frontbremse. Die Bremse ist eigentlich nicht mal speziell für den Zander gedacht, denn er ist nicht gerade für seine Kampfstärke bekannt. Ihr braucht sie eher für die anderen Fischarten, die gerne als Beifang während des Zanderangelns an den Haken gehen. Ich kann dabei aus Erfahrung sprechen, da mir als Rheinangler des öfteren Welse oder Rappen den Zanderköder Zweckentfremden. Diese beiden Fischarten verfügen über enorme Kampfstärke und verlangen von eurem Gerät viel ab. Daher ist eine Rolle mit guter Rbemse absolut erforderlich für eure Zanderausrüstung.
Option 1: Daiwa Ninja 2500
Grundsätzlich spielt die Stationärrolle beim Zanderangeln mit Gummifisch eine eher untergeordnete Rolle. Der Otto-Normal-Zander ist eher kein großer Kämpfer, wodurch keine besondere Anforderungen an die Bremse der Rolle gestellt werden müssen. Eine größere Rolle spielt eher die Frage, wie weit ihr werfen müsst, um in einen fängigen Bereich in eurem Gewässer zu kommen. Sollten Weitwürfe nötig sein, empfehle ich euch eine Rolle mit großem Spulenkopf. Es würde also eher eine Rolle in der Größe 3000 zum Einsatz kommen. Ich selber komme mit einer 2500er in meinem Hausgewässer Rhein sehr gut zurecht.
Ihr solltet jedoch nicht unterschätzen, dass in den meisten Gewässern mittlerweile auch Welse vorkommen, die eure Zandergummis von Zeit zu Zeit auch gerne mal nehmen. Seid ihr in einer solchen Situation mit einer zu günstigen oder kleinen Rolle am Start, wird der Spaß nicht lange währen. In diesem Fall solltet ihr eher zu einer hochwertigeren Rolle greifen, die euch evtl. den ein oder anderen Waller mehr bezwingen lässt. Kennt ihr diesen Fall nicht, ist die oben genannte Daiwa Ninja 2500 eine gute Wahl für eure Zanderausrüstung.
Option 2: Daiwa Caldia Z
Die Daiwa Caldia ist eine Ecke hochwertiger als die Daiwa Ninja und unterscheidet sich dabei in einigen Punkten von der Option 1. Robert fischt diese Rolle seit einigen Jahren an seiner Zanderrute und ist sehr zufrieden mit diese Rolle. Der Lauf ist sehr weich und die Bremse lässt sich aus im Drill fein justieren, sodass ihr jede Flucht im Drill parieren könnt. Einen ausführlichen Testbericht findet ihr mit durch den Link in der Überschrift.
Schnur
Definitiv muss es eine geflochtene Schnurr sein! Hier gibt es wenige unterschiedliche Meinungen. Eine geflochtene Schnur ist bei der Gummifischangellei äußerst wichtig, da nur mit der geflochtenen Schnur gewährleistet wird, dass die Impulse durch Grundkontakt oder Biss bis in die Rute übertragen werden. Natürlich gibt es auch bei dieser Schnur Übertragungsverluste, jedoch sind diese wesentlich geringer, als bei einer monofiten Schnur.
Beim Durchmesser der Schnur scheiden sich jedoch die Geister. Es gibt die Fraktion „Dick“ und die Fraktion „Dünn“. Ich selber fische an meiner Zanderrolle immer eine 0,10 mm Geflochtene Schnur und gehört damit eher zur Fraktion „dünn“. Eine dünne Schnur hat den Vorteil, dass sie weniger Wasserwiederstand hat und ihr damit leichtere Köder führen könnt. Außerdem ist sie natürlich unauffälliger. Der Nachteil liegt natürlich darin, dass sie weniger Tragkraft hat, als eine 0,15er oder höher und damit früher in die Knie geht. Die endgültige Entscheidung würde ich davon abhängig machen, ob ihr einen hohen Welsbestand ihn in euerem Gewässer habt, was euer Bauchgefühl sagt und wie Drillerfahren ihr seid. Im Zweifel geht eine Nummer im Durchmesser der Schnur hoch, dann habt ihr etwas mehr Reserven im Drill.
Selbstverständlich geh hören mindestens 50 cm Fluocarbon zwischen euren Köder und die Hauptschnur. Dies hat nicht nur den Sinn, dass dieses Vordach unauffälliger ist. Ihr habt so auch eine Sollbruchstelle, sodass ihr bei einem Abriss wesentlich weniger Sucher Hauptschnur verliert.
Zubehör
Abschließend möchte ich euch in der folgenden Liste kurz einen Überblick geben, welche Utensilien in eurer Zanderausrüstung nicht fehlen dürfen. Ich lasse dabei jedoch Dinge aus, die ihr ohnehin in euer Angelgrundaustattung haben solltet (z.B. Kescher, Zange, Knüppel, etc.)
Folgendes sollte also nicht fehlen:
- Auswahl an Jigköpfen (Gewichte und Größe abhängig vom Gewässer und der Ködergröße)
- 15 g, 20 g, 25 g
- Gummifische
- 10 cm, 15 cm
- Fluocarbon-Vorfachmaterial
- Ich nutze 0,35 mm Durchmesser
- Karabiner-Wirbel (5 kg)
- Köderretter 😉
Ich hoffe ich konnte euch die Entscheidung zu einigen Komponenten eurer Zanderausrüstung etwas erleichtern. Wie ihr sehr braucht es gar nicht viel, um erfolgreich auf euren ersten Fluss-Zander angeln zu können.