[Werbung] Der Hönshyltefjorden liegt im Gebiet Blekinge in der Nähe der Stadt Ryd und ist mit dem Auto sehr gut über verschiedene Landstraßen erreichbar. Für die Anreise wählten wir die Fähre ab Rostock und dann die Route 119, die durch schönste Wälder führt.
Leider war die Informationsbeschaffung über den Hönshyltefjorden trotz Google äußerst schwierig, weshalb Köderschlacht diesen wirklich schönen und sicher unterschätzen See vorstellen möchte. Hechtangeln im Hönshyltefjorden hat es nämlich in Sich.
Unterkunft
Während unseres Aufenthalts waren wir in einem gelben Haus unweit des nördlichen Teils Sees untergebracht. Leider hatten wir bei der Buchung übersehen, dass die Straße 119 zwischen uns und dem See verläuft. Dies war ein kleiner Wermutstropfen, da dies die „Anreise“ zum See an jedem Morgen etwas ungemütlicher machte und das Bild vom beschaulichen Schweden vernichtete.
Unser Ferienhaus verfügte über Küche, Esszimmer, Wohnzimmer im Erdgeschoss und zwei Schlafzimmer im ersten Stock. Ein Boot mit montiertem Motor lag am nahe gelegenen Bootssteg für uns bereit. Leider funktionierte der Motor nur in 20% unserer Angelzeit.
Also alles da, was das Anglerherz begehrt!
Vorstellung des Hönshyltefjorden
Der Hönshyltefjorden ist ein eher langes und schlankes Gewässer. Auf etwa der Hälfte der Stecke von Nord nach Süd ist er nur wenige Meter breit und wird von einer sehr niedrigen Brücke geteilt. Hier ist mit den meisten Booten kein Durchkommen, sodass man sich im Vorfeld der Reise überlegen sollte, ob man den südlichen oder den nördlichen teil des Hönshyltefjorden befischen möchte. Wir hatten uns aus Mangel an Unterkünften für den nördlichen Teil entschieden.
Im mittlere Teil des Sees, gibt es ehrer kleinere Seen oder Pools, die über kleinere Kanäle miteinander verbunden sind. Die Gewässertiefe ist hier selten größer als 2 m.
Die Badewanne
Fährt man weiter in den Norden des Hönshyltefjords gelangt man zuerst in eine “Badewanne”. Hier ist quasi keine Gewässerstruktur zu finden und die Gewässertiefe liegt hier fast konstant bei 2-3 Metern.
Erst wenn die „Badewanne“ überwunden ist, kommt ihr in strukturreicheres Terrain. Dieser Bereich beginnt, wenn ihr in nördlicher Richtung unterwegs seid, mit einem ausgedehnten Flachwasserbereich, der nahezu überall mit Schilf bewachsen ist. Anschließend endet der Hönshyltefjorden in einem runden bis zu 7 m tiefen Becken. Hechtangeln im Hönshyltefjorden
Das Wasser hat im ganzen Hönshyltefjorden eine sehr kupfer-braune Färbung – ist also sehr trüb.
Zum südlich der Brücke gelegenen Teil kann ich nichts schreiben, da die Brücke im mittleren Teil des Hönshyltefjordens zu niedrig war und unser Boot nicht darunter her passte.
Hechtangeln im Hönshyltefjorden
Die Tage begannen mit Temperaturen um den Gefrierpunkt und endeten mit fast 20 °C. Von diesem Auf und Ab der Temperaturen ließen sich die Hechte zum Glück nicht stören. Diese Rahmenbedingungen müsst Ihr bei Eurem Trip natürlich berücksichtigen. Zu anderen Jahreszeiten mögen die Bedingungen und Fangerfolge abweichen. Nachdem wir keine Kanten oder viel versprechende Struckturen finden konnten, entschieden wir uns die Hechte mit Hilfe des Schleppens zu suchen. Dies klappte erst gar nicht mal so gut und wir hatten kaum Erfolg. Fast kein Hecht konnte die Marke von 60 cm knacken.
Als wir jedoch im nördlichen flachen Schilfbereich angekommen waren, stieg die Bissfrequenz signifikant von 0 auf >0 und entschieden uns dafür diesen Bereich vom treibenden Boot aus zu beackern.
Erfolgreicher war es, die Schilfkanten abzuwerfen! Wir konnten mit dieser Taktik nach und nach unsere Fangzahlen steigern.
Besonders fängig war ein Mepps Aglia Gr. 5 in weiß. Gewiss lag dies am äußerst trüben Wasser.
Weiß muss er sein!
So lange der Himmel bedeckt war, erzielten Köder in weiß die besten Fangerfolge. Sobald der Himmel jedoch zum Mittag aufklarte, blieben die Bisse auf weiß nahezu komplett aus. Man könnte sagen die Hechte bissen gegen Mittag auf alles, außer auf weiß! Jetzt waren gedeckte Farben und Wobbler erfolgreicher.
Ausprobieren war hier – wie so oft – die Devise.
Auf der folgenden Karte könnt Ihr die ergiebigsten Stellen erkennen.
Zu den erfolgreichsten Ködern, die auf keinen Fall zu Hause bleiben sollten zählen die folgenden:
- Mepps Aglia Gr. 5 weiß
- Team Cormoran in allen Dekors
- Bomber die Schlange
- große Blinker
Naturköderangeln
Für den letzten Abend unserer Tour hatten wir uns das Angeln mit dem toten Köderfisch aufgehoben – darauf waren wir sehr gespannt. Wir wollten den Abend ruhig bei einem kühlen 5,0 Bier (standesgemäß in der Deutschland-Version) ausklingen lassen und dafür hatten wir uns am Nachmittag an einem nahe gelegenen Steg mit Rotaugen eingedeckt.
Angekommen an der auserwählten Stelle – die schilfreiche Verengung im nördlichen Teil des Hönshyltefjords, bevor es in den rundlichen Teil übergeht – platzierten wir unsere Köder dicht vor dem Schilf. Das Wasser war sehr flach, sodass wir unsere Köder nicht tiefer als 50 cm anboten.
Zisch und klack und…… erste Pose weg!
Der erste Fisch…
Unglaublich, aber noch bevor wir die ersten Schlucke Bier auf unseren gelungenen Trip trinken konnten, tauchte die erste Pose ab. Nach kurzem Drill lag der erste Hecht des Abends im Kescher, was für ein schöner Fisch. Kein Riese, aber mit den 60 ern hatten wir uns zu diesem Zeitpunkt arrangiert.
Kaum zu glauben, aber es ging so weiter. Es folgten Bisse im 15 Minuten-Takt. Kaum waren die Mau-Mau-Karten ausgeteilt und eine Runde gespielt, fehlte von mindestens einer Pose wieder jede Spur! Ich kann mich nicht daran erinnern jemals so viele Bisse in so kurzer Zeit erlebt zu haben. Der einzige Wermutstropfen war, dass wir verhältnismäßig viele Fehlbisse verkraften mussten. Nach ca. 2 Stunden waren unsere Köderfische verbraucht und wir mussten abbrechen. Von Traurigkeit keine Spur, da niemand von uns eine solche Beißerei in der Vergangenheit erlebt hatte. Wir beendeten den Tag mit 6 tollen Hechten.
Posenmontage
Unsere Montage war tatsächlich lächerlich einfach. Knapp austarierte Hechtpose (5-10 g; vermutlich hätte es auch weniger getan). An die Hauptschnur ein 30 cm Stahlvorfach gebunden und das Rotauge einfach am Drilling aufgepickt. „Back to the roots“ wie man so schön sagt. Die Montage boten wir auf ca. 50 cm Tiefe knapp vor dem Schilf an. Hechtangeln im Hönshyltefjorden
Fazit
Generell konnten wir beim Werfen vom verankerten Boot die meisten Hechte fangen. Die größten beiden Hechte bissen jedoch am Ende der Woche beim Schleppen. Köder war hier ein Bomber Long A B17J mit XSIG Dekor.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die Fische zu finden, waren wir mit den Fängen zum Ende der Woche sehr zufrieden. Einzig, die Größe der Fische lies zu wünschen übrig. Die Größen bewegten sich zwischen 30 cm und 60 cm. Die größten waren 89 cm, 87 cm, 73 cm und 71 cm. Hechtangeln im Hönshyltefjorden kann ich also definitiv empfehlen.
Der Hönshyltefjorden ist definitiv für einen Besuch geeignet, da man die Hechte durch seine übersichtliche Größe schnell findet.
Köderschlacht-Note:
Natur: 3
Schwierigkeit: 2*
Lage: 5*
Fischgröße: 3*
Die Pizzeria im Ortskern von Ryd ist nicht zum Champions League gucken geeignet!
Fänge.
54 Hechte
2 Barsche